„Nie im Leben hätte ich mir das vorher zugetraut!“

Erstellt von Kerstin Kempermann |

WenDo-Kurs in den Herbstferien gut angenommen - Geschlechterspezifisches Angebot

Vechta, 11.11.2022 - Ungläubig blickt Pia auf die Bruchstücke vor sich. Hat wirklich sie dieses Brett gerade mit ihrer bloßen Faust zerschlagen??? Ja, das hat sie! Und nicht nur sie, sondern auch alle anderen Teilnehmerinnen des WenDo- Kurses! „Nie im Leben hätte ich mir das vorher zugetraut!“, sagt sie hinterher stolz. Lena Normann, eine WenDo- Trainerin und Mitarbeiterin von Wildwasser- Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen- berichtet: „Das Durchschlagen der immerhin etwa 5 cm- dicken Bretter ist immer wieder ein Höhepunkt unserer Kurse.“ Daneben stehen aber auch schlagen, schreien, treten und vor allen Dingen lachen und Spaß haben auf der Tagesordnung.

Während der Sommer- bzw. Herbstferien konnten auch Mädchen und Jugendliche aus dem Landkreis Vechta in den Genuss eines WenDo- Kurses kommen. Doch was ist das eigentlich genau? „WenDo heißt so viel wie „der Weg der Frau“ und ist Selbstbehauptung, die ausschließlich von Frauen für MINTA, d.h. Mädchen, inter, nicht – binäre, agender und trans Menschen unterrichtet wird.“, erklärt Frau Normann. Möglichgemacht hat die beiden durchgeführten Kurse die NWZ- Weihnachtsaktion 2021/ 2022. Nur dank dieser finanziellen Unterstützung konnte das Diakonische Werk Oldenburger Münsterland gemeinsam mit dem Evangelischen Kinderdorf Johannesstift dieses Projekt durchführen.

Andrea Hinrichsmeyer, Mitarbeiterin des Diakonischen Werkes, erläutert die Idee hinter diesem Angebot: „Während der Corona- Einschränkungen mussten Kinder und Jugendliche auf viele Dinge verzichten. Insbesondere Jugendliche konnten ihrer eigentlichen Entwicklungsaufgabe, dem Loslösen vom Elternhaus, nicht nachkommen. Stattdessen waren sie gezwungen, die Kontakte außerhalb der Familie auf ein absolutes Minimum zu beschränken. So war es ihnen nicht möglich, soziale Kompetenzen zu entwickeln bzw. zu verfeinern. Als Ergebnis haben wir viele Jugendliche, die in größeren Gruppen unsicher auftreten und nur wenig Selbstbewusstsein zeigen. An dieser Stelle wollten wir gerne ansetzen!“

Nach den lachenden Gesichtern und der Stolz geschwellten Brust der Mädchen und Jugendlichen zu urteilen, ist dieses Ziel eindeutig erreicht worden!

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